Handgemachter Deutschpop plus, eigenständig in wechselnder Gestalt, mal wuchtig – mal schwebend auf geräumiger Klangreise quer durch die Musiklandschaft, im kreativen Spiel mit Zeiten, Zonen und Zeichen.
10 Songs von Amplitudo (10.191) mit jeweils anderen Gästen, poetische bis provokante Texte über das Menschsein und seine Befindlichkeiten:
Wer bist Du gerade? Wie begegnest Du Dir in dieser chaotischen Welt? Welches Leben schaffst Du Dir hier?
Transmodern 2 wurde gemastert von Altmeister Toby Robinson in London, der nach Zusammenarbeit mit Karlheinz Stockhausen und als früher Technikpionier des Deutschrock in WDR- und Dierks-Studios dann Haustechniker des britischen Wire Magazines für Rock-, Pop- und Avantgardeproduktionen wurde.
Offen bleibt die Frage: Ist Pop als Konsumvergötzung das neue Übel, von dem er uns erlösen will oder kann er als Vergnügungsverwendung in Form künstlicher Beatmung jeglichem Inhalt wieder Leben einhauchen?
Amplitudo (10.191) – Raum und Intensität wogend bis fluffig, um den Kleister im Kopf zu lösen. G-Pop fühlig auf den Punkt gebracht. Einfühlsam dahinströmende Provokationen und eine Hommage an die Wurzeln deutschsprachiger Popmusik.
Die Songs der CD Transmodern 1 sind im Herbst 2023 über LEICO-music als Download erschienen. Die Songs von Transmodern 2 sind zum Winter 2023 gefolgt. Insgesamt sind mehr als 80 Kunstschaffende aus der Region und darüber hinaus beteiligt.
Amplitudo (10.191)
Strophe 1:
immer weiter so sinnlos im Kreis mich verrannt
wieso dreht sich das alles nur kalt im Verstand
das verschweigende Reden verliert sich im Schein
einfach ganz oder doch bloß das Beste befrei’n
Refrain:
die Tiefe in Dir die mich verschlingt
gehört sie zu mir wenn sie in mir verklingt
Stille voll Schönheit der Nacht
bis wieder dröhnendes Leuchten erwacht
denn Hände woll’n doch Hände erreichen
das Herz weiß warum wenn auch Jahre verstreichen
Worte zu Leben entflammt
alles möcht ich geben ist erst die Seele in Brand
Strophe 2:
langes warten auf Zeit und auf das was nicht ist
niemand sagt was man eigentlich wirklich vermißt
nur verloren im Drumherum spurlos kein Sinn
ist nur das was ich seh was ich weiß was ich bin
Refrain:
werden die Experten munter weiter debattier’n
können wir’s gemeinsam schließlich doch noch schaffen
kompetent voll motiviert und sauber im Diskurs
in den Untergang der Welt hinein zu gaffen
wir bleiben flauschig bis die Hyperwelle kommt
wir treiben lauschig bis die Gier uns überkommt
wir bleiben launig bis die Angst zum Vorschein kommt
wir leiden schaurig wenn das Tier uns überkommt
die Identität gleich vom Discounter ohne Frage
schnell noch eingehüllt in coolen Markenkram
sind wir immer shitstorm-wetterfest in jeder Lage
Selbstdarstellung als Persönlichkeitsersatz
wir bleiben flauschig bis die Hyperwelle kommt
wir treiben lauschig bis die Gier uns überkommt
wir bleiben launig bis die Angst zum Vorschein kommt
wir leiden schaurig wenn das Tier uns überkommt
und ja sowieso ist schräg ganz eigentlich normal
denn so ist Normal dann bloß das neue Schräg
weil das Über-All ist überall und immer da
da es so schon immer war ist’s wunderbar
wir bleiben flauschig bis die Hyperwelle kommt
wir treiben lauschig bis die Gier uns überkommt
wir bleiben launig bis die Angst zum Vorschein kommt
wir leiden schaurig wenn das Tier uns überkommt
Strophe 1:
ich möcht mich so gern an schönen Frauen berauschen
gebannt auf den Klang ihres Wesens hin lauschen
und zärtlich ihnen über Haut und Haare dann streichen
mit fühlsamen Worten ihr Herz ganz erreichen
ich ließ mich so gern von dieser Sinnenflut tragen
aus Lebensglut sprühende Funken zu schlagen
Musik, Tanz und Eros wirbeln Farben wie aus Luft
über saftiger Erde verströmend voll Duft
Refrain:
Frauen fühlen wirklich Liebe
und wollen Menschen bessern
Männer können furchtbar leiden
doch sie sind gar nicht gern allein
Frauen lieben das Gefühl
der bess’re Mensch zu sein
Männer können das nicht leiden
und haben sich alleine gern
Strophe 2:
und ganz erst am Ende möcht
ans Ziel ich gelangen
nicht sinnlos mich dann nur in
einem Trugbild verfangen
nach all diesem Wollen,
dem Sehnen und Ringen
im Raum meiner Seele die
Seelen durchdringen
Refrain:
Strophe (Textparaphrase: U. Redlich):
Himmelsbogen – Erdenrund, ganz als ob es – so sein müßt.
Blütenschimmer – traumverwandt, stille Lande – zart geküsst
Ähren wogen – luftgetränkt, Wälder rauschen – schwingen sacht
Mondgeflüster – leiser Klang, sternenklare – Zaubernacht
Refrain (J. Freiherr von Eichendorff):
Es war, als hätt der Himmel – die Erde still geküsst,
daß sie im Blütenschimmer – von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder, so sternklar war die Nacht.
Strophe (Textparaphrase: U. Redlich):
Seelenflügel – aufgespannt, Lebensgeister – wiegen mich
weite Räume – voller Pracht, heimwärts sehnend – fliege ich
Refrain (J. Freiherr von Eichendorff):
Und meine Seele spannte – weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.
Und meine Seele spannte – weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.
Strophe (Textparaphrase: U. Redlich):
Seelenflügel – aufgespannt, Lebensgeister – wiegen mich
weite Räume – voller Pracht, heimwärts sehnend – fliege ich
Refrain (J. Freiherr von Eichendorff):
Es war, als hätt der Himmel – die Erde still geküsst,
daß sie im Blütenschimmer – von ihm nun träumen müsst.
Die Luft ging durch die Felder, die Ähren wogten sacht,
es rauschten leis die Wälder, so sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte – weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus.
Voc Intro 1:
Neuronen zwitschern im Elektrolärm
es wogt und wabert reißend durch’s Gedärm
sag bist Du noch wer Du g’rad’ eben warst
ich frage mich was Du Dich suchend fragst
was haben Deine Daten Dir voraus
die Schatten jagen in die Welt hinaus
wer weiß wieviel und hat die Macht zu was
und warum nur geschieht dann dies und das
Strophe 1:
wir reißen alle Mauern ein
will innig Dir verbunden sein
Du hörst mein Wort und ahnst den Rest
ich halt Dich mit den Händen fest
kannst Du hier jetzt meine Hand berühren
mich behende durch das Tosen führen
kannst Du heute meine Seele streicheln
durch die Fluten still mein Herz erweichen
Refrain:
fühlst Du noch Dein tiefstes Sehnen
kannst Du ihm noch Deinen Namen geben
ist es wie die Seele streicheln
und das allerhöchste Ziel erreichen
Voc Intro 2:
Gedanken irren taumelnd durch’s Gehirn
und harte Fakten schlagen an die Stirn
gefälschte Worte fallen ins Gewicht
ich seh nicht wer aus Deinem Munde spricht
das Alte wandelt gaukelnd den Gehalt
erzwingt sich fiebrig pochend neu Gestalt
so knickt dann einer nach dem ander’n ein
ergibt sich hoffnungslos dem bloßen Schein
Strophe 2:
sag kannst Du mir zur Hilfe eil’n
und meine Not mit Liebe heil’n
komm lass uns ein und alles sein
ich bin ganz Dir und Du ganz mein
kannst Du noch mal in die Stille hören
immer wieder meinen Sinn betören
kannst Du noch mal mein Gemüt erreichen
tief im Inner’n meine Seele streicheln
Refrain:
fühlst Du noch Dein tiefstes Sehnen
kannst Du ihm noch Deinen Namen geben
ist es wie die Seele streicheln
und das allerhöchste Ziel erreichen
Voc Intro 3:
Gefühl verdorrt im Käfig uns’rer Brust
als hätten wir das Ende nicht gewußt
erdrückt von einer tonnenschweren Last
der Du den falschen Wert gegeben hast
wohin willst Du davor noch immer flieh’n
das lange Zögern wird uns nicht verzieh’n
die Illusion nennt sich Realität
die Umkehr aus dem Nichts kommt viel zu spät
Strophe 3:
die Seele fliegt durch Raum und Zeit
sie strebt ganz nach der Ewigkeit
die Stille wirft sich auf zu Schaum
sie zaubert uns’ren Weltentraum
kann ich eine Weile inne halten
meine Hand ganz sanft in Deiner falten
kann ich Deinen warmen Atem spüren
feurig glühend das Begehren schüren
Refrain:
fühlst Du noch Dein tiefstes Sehnen
kannst Du ihm noch Deinen Namen geben
ist es wie die Seele streicheln
und das allerhöchste Ziel erreichen
Strophe 1:
ich hab Dich lieb, Du hast mich lieb
weil jeder jemand and’res braucht
so ist das wirklich gut
läufst Du mir weg bist Du ein Dieb
hat sich die Liebe aufgebraucht
ist das so wirklich gut
Refrain:
das ist ja alles voll vertrackt
wer hätte sich das je gedacht
so ist das ganz schön blöd
am besten alles eingepackt
und weiter wie bisher gemacht
so blöd sein ist ganz schön
Interlude:
jazz aber, jazz aber, aber was…
Strophe 2:
wir packen was ganz Großes an
weil jeder kräftig nehmen will
so ist das wirklich gut
doch zweifelst Du nur frech mich an
platzt dann sofort der beste Deal
ist das so wirklich gut
Refrain:
Interlude:
jazz aber, jazz aber, aber was…
Strophe 3:
wir handeln wie es uns gefällt
und machen was zu machen geht
so ist das wirklich gut
und stört es auch die ganze Welt
weil sie es einfach nicht versteht
ist das so wirklich gut
Refrain:
Interlude:
aber was…
Strophe 1:
Windrad und’ne Harfe voll mit Heu
und Luise ist’ne schöne Kuh
sie möcht gern auf die bunte Wiese rauf
der Bauer schaut ihr dabei auch mal zu
darf ganz ohne Not ihr Kalb behalten
teilt nur Milch die sie nicht für es braucht
sie alle wollen einfach glücklich leben
er ist vom ackern noch nicht ganz verbraucht
Refrain:
Rastermensch ist kein Rasta-Man, alle soll’n sie selber sein
jedes Wesen erfühlt sich selbst, mögen alle glücklich sein
Strophe 2:
in der Nähe wohnt’n Maklertyp
Abschluß in der Wirtschaftswissenschaft
er holt sich Milch in seiner schicken Karre
ganz umweltfreundlich – hilft auch bei der Pacht
Stückchen weiter hat’n Schwarm IT ’ler
’s Glück der Kuh ins Internet gestellt
’ne App auch für das Glück von Mensch und Tieren
es weiß nun auch die große weite Welt
Refrain:
Interlude:
sarve bhavantu sukhinah –
mögen alle Wesen glücklich sein
sarve bhavantu sukhinah –
mögen alle Wesen glücklich sein
Strophe 3:
kommt doch alle mal zum quatschen rüber
Kühe über’s Netz sie kommen eh
auch Prominenz per langer Fahrradreise
Frau Bäu’rin ist’s nicht schade um’nen Tee
wär doch echt’n hypergeiles Leben
mit Natur und Technikspielerei’n
so vieles können wir noch ausprobieren
wer außer mir und Dir ist mit dabei
Refrain:
Interlude:
sarve bhavantu sukhinah –
mögen alle Wesen glücklich sein
sarve bhavantu sukhinah –
mögen alle Wesen glücklich sein
Strophe:
dacht ich doch ich hätte noch Kontrolle
muß n’ krasser Irrtum von mir sein
merk ich bin jetzt völlig von der Rolle
fällt mir objektiv dazu nichts ein
diese schräge Welt hier mit uns Menschen
glaub nicht daß es jemals so verfahren war
himmelschreiend dumm den Sinn verfälschen
keiner kriegt das Chaos später klar
Menschenfänger wühl’n im Bauch der Leute
dümpelnder Instinkt wird blanker Haß
nutzen ihn und machen gierig Beute
bleibt auf nichts an Menschlichkeit Verlaß
seichte Lebensillusion macht heiter
springt sie jäh in Scherben flieht auch unser Glück
Worte biegen Wirklichkeit nicht ewig weiter
schlägt sie dann ganz plötzlich fest zurück
Refrain:
Du hast sowas – so daß
mein ruheloses Herz sich nach zuhause sehnt
ja sag doch was – so daß
sich mein Gemüt ganz wie von selbst im Frieden wähnt
ach frag mich was – so daß
sich dieser Augenblick noch mehr als ewig dehnt
oh mach doch was – so daß…
sonst werd ich daran wirklich noch total plemplem
Strophe:
Gier der Großen, Neid auch kleiner Seelen
Krankheit, Not und Krieg flott zu Profit gemacht
and’re ohne ein Erbarmen quälen
doch mit schöngetünchter Fratze angelacht
Reiche glauben alles geht so weiter
Katastrophen halten einfach vor der Tür
Arme wollen kämpfend höher auf der Leiter
rauben sich den Rest moralisches Gespür
monetär dürft’ Gott ja gar nicht existieren
hätt’ die beste Welt nicht so verquer gemacht
würde seine Würde ganz verlieren
hätt’ doch ein Projekt das abkackt nie gemacht
ist der Mensch von heut so machtgewaltig
daß er jetzt den Plan gewaltig sabotiert
effektiv so funktioniert er wütig
bis er dann in Zukunft selbst daran krepiert
Refrain:
Strophe:
gäb’s im All noch and’re Lebensformen
klüger doch als uns’re sonderbare Art
brächten wir die virtuellen Neubau-Normen
uns’rer Erde sorglos an den Start
digital gepeppt im Wahn nach vorwärts
Mensch der Welttheater nur absurd vollzieht
Lösung liegt auch nicht in Richtung rückwärts
kommt erst recht nicht wenn durch Nixtun nix geschieht
langes Klagen schafft noch keine Bess’rung
suchend ob es wohl die eine Lösung gibt
öffnet jeder zweifelsfrei sich der Bestimmung
wenn er sich zum Zentrum seiner selbst begibt
alle ahnen was für sie zu tun ist
jeder ist für’s ganze Wohl verantwortlich
wer in seiner Tiefe auch bereit ist
Größe seiner Seele schenkt, der findet sich
Refrain:
Strophe 1
hast fast alles bis zur Göttlichkeit
warum stehst Du selber Dir im Weg
Dummheit herrscht hier in Unendlichkeit
Eros nur mit höchster Eitelkeit
Orbit über uns voll Weltraumschrott
Harmonie ein menschenfremdes Wort
so famos ist keine Kreatur, stur
zu zerstören diesen Erdplanet
Digitalprozess der Tyrannei
qualitätsgemanagt fürchterlich
todweilig geklonter Einheitsbrei
Genius der Wahl verderb uns nicht
Preise, Orden und Laudatio
Egoschmeicheleien, Luxusyacht
Müllverklappung, Meeresplastikfisch, Tisch
die Verwüstung ist gar meisterlich!
Refrain:
Glück bedeutet mehr als Optimierungswahn
suchend bist Du dafür gut genug
stör die Welt nicht mit verrückter Norm als Plan
spiel dein Leben einfach Zug um Zug.
besser wirst Du nicht als unter Tieren Tier
was wir haben ist nur ein Planet.
sei ein Licht – auch Du brauchst Wesen neben Dir
von Anfang bis es dann zum Ende geht.
Strophe 2
optimierte Cybermutation,
hart im Kampf, gestresst und leergebrannt
seelenlose Robokonstruktion,
die KI sitzt vor Dir auf dem Thron
Liebe, Kunst, Geborgenheit, Gefühl
Opfer Deiner Gier um Macht und Geld
Kinder zeugst Du herrisch aus Kalkül, kühl
Liebesspiel, Romantik abgestellt.
Kulturelle Des-Evolution,
abgefahren, überdreht und hohl.
pervertieren ist schon Tradition.
Schöpfungswahrung ist bloß Illusion.
wirgefühlig glotzen in die Welt
netgeflixter Action-Killerheld.
Leidensdrama ganz am bittren End, kennt:
Homo sa-pi-ens non-exis-tent.
Refrain
Glück bedeutet mehr als Optimierungswahn
suchend bist Du dafür gut genug
stör die Welt nicht mit verrückter Norm als Plan
spiel dein Leben einfach Zug um Zug.
…
leg mich schlafen im Stein, spür mich atmen in den Pflanzen
um aus tiergleichen Träumen mich dann wild zu befrei’n
ja als Mensch will ich tanzen und den Engeln nachfliegen
voller Ahnung der Wahrheit, mich dann wiegen im Ganzen
unergründlich Einssein, in der Vielfalt neu erweckt
so fließt Eins in das And’re, will das Andere Eins sein
unergründliches Einssein, in der Vielfalt neu erweckt
so fließt Eins in das And’re, will das Andere Eins sein
Coverfoto:
Klaus Jungmann
Innenfoto:
Andy Wakeford
Bearbeitung Portraitfotos:
Nicole Buri, Tobias Wönne / In-Szene Media
Graphische Gestaltung:
Susan Ebrahimi
Voraufnahmen Gitarrenspuren:
Studio Sotano
Aufnahmen LEICO-music:
Harald Wesely
Aufnahmen Soundfactory:
Michael Schorlepp
Mastering:
Moat Studios London,
Toby Hricek-Robinson
Gesamtproduktion:
Amplitudo 10.191
UDO REDLICH
Vertrieb:
LEICO-music
An der Landstr. L266
66557 Illingen
Tel.: 06825-404685
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